Alarmierung

Jeder kennt die Situation, die Sirene heult auf und reißt ein ganzes Dorf aus dem üblichen Alltagstrott. Ein paar Minuten später fahren Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Folgetonhorn durch die Straßen, aber wer löst den Sirenenalarm aus? Woher wissen die Einsatzkräfte wo die Einsatzstelle ist? Diese Fragen möchten wir hier beantworten. Eines schon mal vorweg, die Alarmierung bzw. die Kommunikation bei Einsätzen trägt entscheident zum Einsatzverlauf bei.

Seit dem Frühjahr 2008 wird die Freiwillige Feuerwehr TARRENZ durch die LEITSTELLE TIROL mit Sitz in Innsbruck alarmiert. Sämtliche Einsatzorganisationen, ausgenommen der Polizei, werden durch die zentrale Stelle alarmiert.

Alarmierungsarten

Die LEITSTELLE TIROL hat zwei Möglichkeiten unsere Wehr zu alarmieren. Zum Einen über den zuvor genannten Sirenenalarm oder zum Anderen über Pager der sogenannten stillen Alarmierung. Wann welche Alarmierungsart gewählt wird hängt vom Einsatzstichwort ab und wurde zuvor von der Feuerwehr festgelegt.

Sirene

Die Freiwillige Feuerwehr TARRENZ wird hauptsächlich über die fünf im Dorfgebiet aufgeteilten Sirenen alarmiert. Sprich bei allen Einsätzen bei denen Gefahr im Verzug ist, z.Bsp: Brände, Verkehrsunfälle,… Die Sirenenstandorte sind:

  • altes Feuerwehrgerätehaus
  • Hotel LAMM
  • Volksschule
  • Gerätehaus OBTARRENZ
  • altes Schulhaus OBTARRENZ

Bei Vollalarm rücken alle verfügbaren Mitglieder, im Gesamten ca. 100 Aktive, in das Gerätehaus ein.

Pager

Die stille Alarmierung erfolgt mittels Pager, die Feuerwehr TARRENZ ist im Besitz von 73 Stück. Bei Verkehrsunfällen, kleineren Bränden, Suchaktionen, Türöffnungen,… wird ausschließlich mittels Pager alarmiert. Eine Sirenen-Alarmierung erfolgt fast nur noch bei Großbränden. Kleinere Einsätze wie Pumparbeiten, Ölspuren, usw. werden mit einer “Klein-Einsatz-Schleife” alarmiert, diese wurde bei 26 Pagern programmiert. Der Vorteil bei der Pager-Alarmierung liegt darin, dass Personen zur Verfügung stehen welche das Sirenensignal akustisch nicht hören (weil Sie z.bsp: gerade im Nachbarort sind) bzw. nicht die gesamte Mannschaft für Kleineinsätze alarmiert werden muss.

Alarm E-Mail

Jede Feuerwehr hat einen Computer im Gerätehaus. Nach Alarmierung schickt die LEITSTELLE TIROL ein sogenanntes Alarm E-Mail. Darauf sind alle wichtigen Informationen über Einsatzort, Melder (Person die den Notruf getätigt hat), Alarmierte Kräfte (z.Bsp: Rettung, Nachbarfeuerwehren) und ein kurzer Einsatztext abzulesen. Beim Einsatztext sollte man eher vom Einsatzstichwort sprechen da meist nur wenige Worte die Lage vor Ort beschreiben. Dieselben Informationen werden neben dem E-Mail noch als Kurznachricht an die Funkgeräte übermittelt. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Tarrenz wurde die EDV so angepasst, dass das E-Mail automatisch ausgedruckt wird. Dies kann bei der Anfahrt sehr hilfreich sein.

Mit der Zeit wurde auch dieser Ablauf noch verbessert. Mittlerweile verfügt das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), mit diesem rückt der Einsatzleiter aus, über ein Tablet. Auch dort kann das E-Mail abgerufen werden. Weiters stehen durch die Internetverbindung nützliche Dienste wie z.Bsp: Google-Maps, Gefahrgutdatenbank,… zur Verfügung.

Unten abgebildet sehen Sie ein Alarm E-Mail von einem unserer Einsätze (klick auf Bild für Vergrößerung).

Funk – Statusmeldungen

Seit dem Jahr 2008 wurde der alte analoge Funk durch ein digitales System ersetzt. Ein moderenes Funkgerät wie das MOTOROLA MTP850 (unten abgebildet) welches von den  Feuerwehren verwendet wird, sieht und ist einem Handy sehr ähnlich. Wie beim Handy benützt das Funkgerät ein “Netz” und ermöglicht eine wesentlich größere Funkreichweite als das alte System. Wie beim Mobiltelefon können auch beim Digitalfunk Kurznachrichten vergleichbar mit einer SMS verschickt werden.

Statusmeldungen

Eine Neuerung im Zuge der Umstellung auf die LEITSTELLE TIROL ist auch das Versenden von Statusmeldungen an die Leitstelle. Wie das Wort Statusmeldungen schon besagt, geben diese Meldungen Auskunft über den Einsatzstatus. Diese Statusmeldungen beziehen sich nur auf die Fahrzeuge und werden von den in den Fahrzeugen fix verbauten Funkgeräten (nicht dem hier abgebildeten) übermittelt.

Statusmeldungen sind einheitliche vorprogrammierte Codes und weden mittels Kurznachricht an die Leitstelle übermittelt. Der Disponent in der Leitstelle kann somit verfolgen wie weit die Einsatzabwicklung erfolgt ist. Jede Tastenziffer dient als Kurzwahl für einen bestimmten Status. Es gibt folgende Statusmeldungen

  • 1…frei Funk (Fahrzeug bzw. Feuerwehrhalle besetzt, über Funk erreichbar)
  • 2…eingerückt (Fahrzeug in das Gerätehaus eingerückt, wieder einsatzbereit und über Funk nicht mehr erreichbar)
  • 3…auf Anfahrt (zum Einsatzort)
  • 4…eingetroffen (am Einsatzort)
  • 5…Sprechwunsch Leitstelle (die Leitstelle kann nicht angefunkt werden, nach senden dieser Statusmeldung meldet sich der Disponent)
  • 6…außer Dienst (wenn Fahrzeug nicht einsatzbereit ist, z.Bsp: Reparatur)