Vielleicht mag es dem einen oder anderen Einwohner von Tarrenz aufgefallen sein, dass in den letzten Jahren die Sirene, außer am Samstagmittag, nur selten zu hören war. Das liegt einmal daran, dass wir in den letzten Jahren zum Glück von großen Schadensereignissen verschont wurden aber auch an der Tatsache, dass die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Tarrenz seit dem Jahr 2013 auch „still“ mittels Personenrufempfänger (Pager) erfolgt.
Um den Ablauf jedermann verständlich zu machen, hier ein kleiner Exkurs zum Thema Alarmierung.
Rechtzeitig zur Fußballeuropameisterschaft im Jahr 2008 wurde vom Land Tirol die gesamte Alarmierung digitalisiert und die Leitstelle Tirol in Innsbruck in Betrieb genommen. Von da an werden die Feuerwehren nicht mehr durch die Polizei (in unserem Fall durch die PI Imst) sondern zentral durch die Leitstelle Tirol in Innsbruck alarmiert. Für jedes erdenkliche Schadensereignis, angefangen von einer kleinen Ölspur, über einen Wirtschaftsgebäudebrand bis zum Flugzeugabsturz, gibt es einen genau vordefinierten Alarmplan. Dort wird festgelegt wann eine Alarmierung ausschließlich mit Pager und wann mit Pager und Sirene erfolgen soll. Dieser individualisierte Katalog ist im System der Leistelle hinterlegt. Nach diesem Muster erfolgt die Alarmierung.
Vom Jahr 2013-2020 standen der Freiwilligen Feuerwehr Tarrenz ca. 30 Pager zur Verfügung. Kleinere Einsätze wie Brandmeldealarme, Verkehrsunfälle ohne eingeklemmte Personen, Wasserschäden,…konnten nun ohne Sirenen-Alarmierung durchgeführt werden. Da sich speziell kleinere Ereignisse häufen hat sich der Ausschuss in Zusammenarbeit mit der Gemeinde dazu entschlossen den Pager-Bestand auf 73 Stück aufzustocken. Erhöht sich die Anzahl der verfügbaren Pager so kann die Einsatzmannschaft, je nach Ereignis, diffiziler alarmiert werden. Denn für einen überschwemmten Keller werden nicht 73 Mann benötigt. Deshalb werden bei Kleineinsätzen (Wasserschaden, Ölspur,…) jetzt nur mehr 26 Mann alarmiert. Ein weiterer Vorteil betrifft die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte. Personen die prinzipiell einsatzbereit sind aber die Sirene nicht hören weil sie zum Beispiel im Nachbarort arbeiten, werden verständigt. Das ist besonders an Werktagen wichtig und steigert die Einsatzkraft. Außerdem zeigt das Gerät das Schadensereignis und den Einsatzort an. Dies gewährt ein schnelles und reibungsloses Ausrücken zum Einsatzort. Somit konnten mit steigender Pager-Anzahl auch ein paar größere Ereignisse von Sirenen- auf Pager-Alarmierung umgestellt werden, d.h. die Sirene wird in Zukunft noch seltener zu hören sein.
Ein Dank gilt der Gemeinde Tarrenz für die Unterstützung, trotz einer finanziellen Beteiligung aus der Kameradschaftskasse wurde der Großteil des Projektes aus öffentlichen Mitteln finanziert. Somit ist eine zukunftssichere und zeitgemäße Alarmierung gewährleistet, welche die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr Tarrenz verbessert und in weiterer Folge dem Schutz der Bevölkerung dient.