Eine reibungslose Kommunikation ist im Einsatzfall ein wesentlicher Bestandteil für einen erfolgreichen Einsatzverlauf. Im Feuerwehrwesen wird fast ausschließlich über das digitale Funknetz kommuniziert. Das richtige Funken will aber gelernt sein. Das dafür benötigte Wissen über die Funkordnung und alle Richtlinien kann an der Landesfeuerwehrschule erlernt werden. Wer sein Können unter Beweis stellen möchte kann dies beim Funkleistungsabzeichen (FULA) in den Stufen Bronze, Silber und Gold tun.

Genau diese Leistungsprüfung konnte in Tirol bisher nicht absolviert werden weil der Landesverband dies schlichtweg nicht angeboten hat. Im Jahr 2010 war Kommandant-Stv. OBI Christian Tiefenbrunner federführend bei der erstmaligen Teilnahme von Kameraden der FF Tarrenz beim FULA in Salzburg. Unterstützung erhielt er von Beginn an von unserem Funkbeauftragten OBM Matthias Hodgkinson. Von dort an fuhren regelmäßig Kameraden aus unseren Reihen ins Nachbarbundesland um das Leistungsabzeichen zu erreichen. Mittlerweile bestanden 19 Kameraden den Bewerb in Salzburg.

Als der Landesfeuerwehrverband Tirol im Jahr 2018 den Beschluss fasste das FULA auch hier zu Lande ins Bewerbsangebot aufzunehmen, wurde eine Projektgruppe für die Ausarbeitung des Bewerbs gegründet. Da die Freiwillige Feuerwehr Tarrenz eine der wenigen Feuerwehren in Tirol ist welche bereits viel Erfahrung im Bereich FULA sammeln konnte, wurde Kommandant-Stv. OBI Christian Tiefenbrunner in die Projektgruppe aufgenommen.  Beide übernahmen von Beginn (Jahr 2010) an mit viel Engagement und Einsatz die Vorbereitung der Teilnehmer für das FULA innerhalb der Feuerwehr Tarrenz. Nach 2-jähriger intensiver Arbeit war ein moderner und zeitgemäßer Bewerb ausgearbeitet. Die Teilnehmer müssen Ihr Wissen an 5 Stationen theoretisch und praktisch unter Beweis stellen. Der Bewerb wird im 2-Jahres-Intervall durchgeführt und in den Stufen Bronze, Silber und Gold angeboten. Die Stationen sind:

  1. Gerätekunde
    Diese Station ist unterteilt in Tätigkeiten und Fragen. Das Funkgerät muss zusammengebaut und unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden. Zusätzlich gilt es noch Fragen zu beantworten.
  1. Weitergeben einer Nachricht
    Der Funker muss eine Nachricht vom Tonträger an die Leitstelle korrekt übermitteln.
  1. Übermittlungsverkehr
    Der Funker muss eine Nachricht zwischen 2 Einheiten in den unterschiedlichen Betriebsmodi des Funkgerätes übermitteln.
  1. Funker in der Florianstation
    Der Funker muss einen Einsatz übernehmen und der Leitstelle verschiedene Lagemeldungen durchgeben. Anschließend muss ein Befehl z.B. eine Nachalarmierung korrekt ausgeführt werden.
  1. Fragen
    Der Teilnehmer muss Fragen des Funkwesens beantworten.

Wenn ein Bewerb neu ins Leben gerufen wird müssen sich zuerst die zukünftigen Bewerter dem Bewerb stellen. Erfreulicherweise werden in Zukunft OBI Christian Tiefenbrunner und OBM Matthias Hodgkinson Teil des Bewerterteams sein. Obwohl beide bereits die Leistungsprüfung in Gold in Salzburg erfolgreich bestanden mussten auch sie bei null starten und die Leistungsprüfung in Tirol in der Stufe Bronze absolvieren.

Wie alle Leistungsprüfungen hat auch diese einen enormen Lerneffekt. Die Teilnehmer müssen sich intensiv mit dem Sachgebiet Funk beschäftigen. Man erlangt nicht nur ein Abzeichen sondern ein fundiertes Wissen zum Thema Funk. Am 06. und 07. Mai 2022 werden sich in Tirol erstmalig Feuerwehrmitglieder diesem Bewerb an der Landesfeuerwehrschule in Telfs in der Stufe Bronze stellen.